Um die Jahrhundertwende beschlossen Rumbecker Männer einen Gesangverein zu gründen.
Aufgabe dieses Vereins sollte es sein, das deutsche Volkslied, eines unserer bedeutendsten
Kulturgüter zu erhalten und zu pflegen.
Daneben sollte aber auch die Geselligkeit im Dorfleben weiteren Auftrieb erhalten.
So wurde dann am 26. Februar 1901 eine Gründungsversammlung in der damals neuen Schule abgehalten. Die Vereinssatzung wurde beraten und ein Vorstand gewählt.
Von 47 anwesenden Männern wurden folgende einstimmig zum Vorstand gewählt:
August Dehne 1. Vorsitzender
Gustav Nitschmann 2. Vorsitzender
Gottlieb Rinne Rechnungsführer
Fritz Wenkhausen stellv. Rechnungsführer
Lehrer Sauer Dirigent
Die erste Hauptversammlung fand am 30. März 1901 statt. Auf ihr wurde die Satzung des
Vereins angenommen. Im Jahre 1973 wurde diese Satzung überarbeitet und den veränderten
Umständen angepasst, blieb jedoch im Kern unverändert.
August Dehne führte den Verein straff und gut. Für Verspätung an den sonnabendlichen
Übungsstunden mussten 10 Pfennig Buße gezahlt werden. Der Vereinsbeitrag betrug
20 Pfennig monatlich. Eine Menge Geld für einen Normalverdiener.
Am 20 Mai 1907 weihte man die Vereinsfahne ein. Sie ist uns über all die schweren Jahre
erhalten geblieben und wird auch heute noch bei frohen wie bei traurigen Anlässen des
Vereines vorangetragen.
August Dehne leitete den Verein bis zum Ausbruch des ersten Weltkrieges.
Von Kriegsbeginn bis zum Jahre 1921 ruhte das Vereinsleben.
Carl Löhle leitete 1921 die Neugründung des Vereines ein und wurde auch zum 1. Vorsitzenden gewählt.
1926 wurde das 25-jährige Stiftungsfest gefeiert. Im gleichen Jahr übernahm Gustav Meinke
die Vereinleitung.
Heinrich Wellhausen löste ihn 1930 als 1. Vorsitzender ab und leitete den Verein bis zum
Ausbruch des 2. Weltkrieges.
Fast zehn Jahre lang gab es nun, durch Krieg und Nachkriegsfolgen bedingt, kein Vereinsleben mehr. Doch dann entschlossen sich alte Freunde und Sänger, welche die
Schrecken der letzten Jahre überstanden hatten, den Verein wieder aufleben zu lassen.
So erfolgte am 15. Januar 1948 die Neugründung des MGV.
Zum 1. Vorsitzenden wählte man Karl Vogt. Dieser gab sein Amt 1951 an Otto Stabenow ab.
Im gleichen Jahr wurde das 50-jährige Vereinsbestehen gefeiert. Zahlreiche befreundete
Vereine trugen zum guten Gelingen des Tages bei. Die Festveranstaltung wurde durch eine
ganz besondere Darbietung bereichert. Unter Leitung des Lehrers Karl Dörr führte man die
Operette „Zum weißen Rössl“ auf. In der Sandkuhle bei Wilmerdorfs hatte man eine
Freilichtbühne errichtet und vor einem großen Zuschauerkreis wurde die Aufführung ein schöner Erfolg. Im Jahre 1956 starb leider Otto Stabenow, so dass der Stellvertreter Walter Dohm seine
Aufgabe übernahm. Im folgenden Jahr wurde Walter Dohm im Amt des 1.Vorsitzenden
bestätigt.
Während seiner langen Amtszeit wurden die Feiern zu den 60/70- und 75-jährigen Stiftungsfesten durchgeführt. In unliebsamer Erinnerung ist sicher noch das 70-jährige Stifungsfest, welches im Zelt bei Teigeler stattfand. Durch anhaltenden starken Regen wurde der sorgfältig geplante Festablauf völlig durcheinander gebracht. Die geladenen Vereine ließen es sich jedoch nicht nehmen, das traditionelle Freundschaftssingen im Freien durchzuführen. Nass bis auf die Haut wurde dann anschließend versucht, im Festzelt einen inneren Ausgleich zu finden.
Zum 75-jährigen Stifungsfest gab es ein Festzelt bei Hupe. Ein besonderer Höhepunkt des Tages waren die Darbietungen der Schaumburger Märchensänger. Ihr Vortrag fand bei allen
Anwesenden großen Beifall.
Nach 22-jähriger Tätigkeit als 1. Vorsitzender legte Walter Dohm im Jahre 1978 sein Amt
Nieder. Ihm sei für sein langjähriges Schaffen und seine Verdienste um den Verein in dieser
Chronik gedankt.
Im Jahre 1978 bis zu seinem Tode im Jahre 1993 führte Heinrich Tönebön den Verein.
Die Chorleitung lag in den Händen von Bernhard Stock, der aus unseren Reihen hervorgegangen war und ehrenamtlich wirkte.
Das 80-jährige Jubiläum wurde 1981 in einem Festzelt auf dem Bolzplatz bei der Grillhütte
gefeiert. Es begann mit einer Disco am Freitagabend. Das Freundschaftsingen fand mit über 20 Gastchören auf einer Tribüne, welche auf dem nahegelegenen Hof Homann errichtet war, statt.
Die Jubiläen zum 90. und 95 Bestehen fanden im kleineren Rahmen in der Turnhalle statt.
Nach dem Tode von Heinrich Tönebön im Jahre 1993 übernahm der stellvertretende Vorsitzende Günter Kuhnert den Vorsitz.
Nach dem Ausscheiden des Chorleiter Bernhard Stock im Jahre 1991, nach dem 90-jährigen
Jubiläumsfest, wurde dem Lehrer Rudolf Reuker aus Hemeringen die Chorleitung übertragen,
welcher den Chor bis zum Jahre 1998 dirigierte.
Bis 2001 übernahm der 1. Vorsitzende Günter Kuhnert die Dirigentenfunktion ehrenamtlich. All diesen Personen, die sich um unseren Verein verdient gemacht haben, gilt unser immerwährender Dank!
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